Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Samstag, 29. Oktober 2016

Game of Thrones Rewatch: S03E08: Second Sons

Um sich ein Bild ihrer Feinde zu machen, läd Daenerys die Anführer der Söldnerarmee Second Sons ein. Diese kämpfen derzeit noch für Yunkai, doch Daenerys hofft darauf, sie für sich einzunehmen. Schnell wird klar, dass dieses Vorhaben scheitern und sie gegen die Second Sons im Kampf um Yunkai antreten muss. Doch manchmal können sich Dinge überraschend ändern. Der Hound eröffnet Arya, dass er sie nach Riverrun zu ihrem Bruder und ihrer Mutter bringt, da er sich ein Lösegeld erhofft. In King’s Landing steht Sansas Hochzeit mit Tyrion an, über welche beide sichtlich unglücklich sind. Mithilfe von Gendrys Blut will Melisandre die Macht von königlichem Blut demonstrieren. Im hohen Norden werden Sam und Gilly von einem Other überrascht, welcher hinter dem Baby her ist. Mit mehr Glück als Verstand kann Sam ihn unter Zuhilfenahme seines Obsidiandolches töten. 

Wie schon die vorherige war das eine eher ruhigere Folge. Das fand ich in diesem Fall allerdings nicht allzu wild, da die relativ wenigen Schauplätze doch einige schöne Szenen zu bieten hatten.

Zum einen Melisandre. Ser Davos konfrontiert Stannis damit, dass der Unterschied zwischen Opferung und Mord nicht so groß ist, wie Stannis gern hätte, und dieser Einwand ist tatsächlich berechtigt! Religiöser Fanatismus gipfelt auch hier erneut in bösen Taten. Da kann es egal sein, dass Melisandres Gott real ist, Menschenopfer gehen einfach gar nicht.

Interessant war aber das Detail, dass Stannis sagt, er habe in den Flammen eine große Schlacht im Schnee gesehen. Nun denken wir an Staffel 5. Den Ausgang hat er anscheinend aber nicht gesehen …

Ein nettes Detail, das mir gefiel, war der lesen lernende Davos im Kerker, kurz bevor Stannis ihn wieder frei lässt. Ich wüsste nicht mehr, wie ich mich damals anstellte, als mir meine Lehrerin das Lesen beibrachte. Daher gefiel mir umso mehr, wie Liam Cunningham das darstellte. Übrigens ein Schauspieler, den ich zumindest in dieser Rolle sehr mag. Er verkörpert Davos absolut passend und scheint zudem ein sehr sympathischer Kerl zu sein. Ich hoffe, dass er noch lange mit dabei sein darf, weil es dank ihm immer wieder schön zu sehen ist, wenn Davos seine Auftritte hat.

Cersei weiß vielleicht nicht, wie man sich Freunde macht, dafür aber umso mehr, wie sie sich Feinde macht. Auf ihre übliche fröhliche Art sagt Margaery, dass sie bald Schwestern sein würden. Daraufhin erzählt Cersei ihr erst vom Untergang von Haus Reyne, der Vorlage für das Lied »The Rains of Castamere«. Sie schließt mit den Worten: »If you ever call me sister again, I‘ll have you strangeld in your sleep.« Charmant, wirklich. In gewisser Weise mag ich das sogar an ihr.

Sansas Hochzeit selbst war zunächst recht unspektakulär, doch die Details machten das in jedem Fall wieder wett. Allein schon Sansas Kleid war ein Fest für die Augen! Auch Joffrey ließ keine Gelegenheit aus zu zeigen, was für ein Ekel er ist. Erst nimmt er die Trittstufe weg, mit der Tyrion der sehr hoch geschossenen Sansa den Umhang hätte umlegen können, sodass sie sich niederknien muss. Dann kündigte er Sansa auf der nachfolgenden Feier an, dass er durchaus sein Recht einfordern könnte, sie sich ebenfalls zu nehmen. (Hier frage ich mich allerdings, ob er dazu überhaupt in der Lage wäre. Und das nicht nur, weil er noch jungfräulich ist …)

Man hat hier viele Charakter Close Ups, die die einzelnen Gäste der Feier näher beleuchten und mitunter nette Details offenbaren. Olenna ergeht sich im Geschwätz alter Damen und vergrault damit erfolgreich Loras. Dieser beschließt, dass er sich etwas näher mit seiner Braut to be vertraut machen könnte, doch diese, ganz Cersei, lässt ihn eiskalt abblitzen. Als Joffrey sieht, dass Sansa sich ein wenig von der Feier zurückzieht, will er sich ebenfalls erheben. Cersei will ihn zurückhalten, weil sie genau weiß, was er vorhat, hat damit aber nicht wirklich Erfolg. Ich liebe diese Details, weil sie statt einem allgemeinen Überblick vielmehr einen Einblick in die Feier geben. Und sind wir mal ehrlich: People Watching ist auf solchen Feiern eh die unterhaltsamste Beschäftigung, wenn man nicht gerade jemanden hat, mit dem man sich gut unterhalten kann.

Daenerys bekommt in dieser Folge auch ein neues Heer zu ihren Streitkräften dazu: die Sceond Sons. Und das ohne einen einzigen Finger gekrümmt zu haben. Daario Naharis wurde eigentlich damit beauftragt, sie umzubringen. Stattdessen hat er aber die anderen beiden Kommandeure der Second Sons ermordet, präsentierte Daenerys ihre Köpfe und schwor ihr die Treue. Er sagte es selbst: Er kämpft für Schönheit. Es ist bemerkenswert, dass er seine eigenen Leute aus Liebe heraus betrügt – oder einfach, weil er ein Mann ist und eine sehr schöne Frau gesehen hat. So oder so, es läuft auf Sex als Motivation hinaus. Manchmal sind die Dinge eben doch recht einfach und platt. 

Wie bereits erwähnt: Die Folge war nicht uninteressant, doch aber von eher ruhigem Grundton. Bis auf das Ende! Denn dort wird noch einmal auf Sam und Gilly geblendet, welche einen Unterschlupft für die Nacht suchen, als ein riesiger Schwarm Krähen auftaucht, der auf einen fernen Schrei hin plötzlich verstummt. Die Szene war so wunderbar unheimlich in Szene gesetzt, weil man schon bei den vielen Krähen ahnte, dass gleich was Böses passiert. Dann der Schrei und im dunklen Wald kann man eine menschliche Silhouette ausmachen. Nur dass es eben kein Mensch ist. Wirklich ein Moment, wo man auch beim wiederholten Schauen noch auf den Fingernägeln kaut, ob ausgerechnet Sam dem Other entkommen kann! 

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