Denn ich fresse nicht nur Jungfrauen!

Montag, 18. Juli 2016

Game of Thrones Rewatch: S01E02 The Kingsroad

Daenerys Targaryen ist nun mit Khal Drogo verheiratet und Khaleesi seines Khalasar. Sie hat es schwer, das ungewohnte Reiten macht ihr zu schaffen und der Khal geht nicht gerade sanft mit ihr im Bett um. Doch eine ihrer Mägde (im Englischen sind sie die handmaiden, ich weiß nicht, wie sie das korrekt ins Deutsche übersetzt haben) weiß Rat. Weit im Norden von Westeros reitet Jon Snow mit Benjen Stark zur Mauer, um ein Bruder der Night’s Watch zu werden. Auf der Kingsroad auf dem Weg nach Süden geraten Joffrey und Arya aneinander. Da Joffrey von Nymeria, Aryas Direwolf, gebissen wurde, kennt Cersei keine Gnade und will die Starkkinder bestraft sehen. Und während Bran im Winterfell nach seinem Sturz noch immer im Koma liegt, muss Lady Stark schmerzhaft erfahren, dass ihr Sohn selbst dann noch nicht sicher ist.

Ganz ehrlich: Ich liebe es, wie sie all die tollen Zitate aus den Büchern in die Serie übernommen haben. „The man who passes the sentence should swing the sword“ zum Beispiel oder jetzt in der Folge: „A mind needs books as a sword needs a whetstone, if it is to keep ist egde.“ Das ist überhaupt eines meiner Lieblingszitate. Warum wohl?!

So langsam beginnt es sich auszufalten, was ich auch an den Büchern so unglaublich geil finde: Alle Handlungen sind wie Zahnräder miteinander verzahnt. Eine Handlung ruft immer auch andere Handlungen bei den anderen Charakteren hervor. Nach dem Attentat auf Bran geht Catelyn dem ganzen nach und verdächtigt die Lannisters, hinter dem ganzen zu stehen. Und so kommt bald eins zum anderen und alles geht den Bach hinunter.

So viel Ahnung von schauspielerischer Leistung habe ich zwar nicht, aber ich wage zu behaupten, dass sie bei Game of Thrones einen ausgesprochen exzellenten Cast haben. Joffrey ist ein ekelhafter Stinkstiefel, der all das Üble verdient hat, das ihm wiederfahren ist (und Ramsay hat ein zu gnädiges Ende bekommen!), und Jack Gleeson, der Schauspieler von Joffrey, hat seine Figur so unglaublich gut verkörpert. So richtig hassenswert und verabscheuungswürdig, dass ich mich selten so über das Ableben eines Charakters gefreut habe wie bei ihm.

Nehmen wir die Szene aus dieser Folge, wo Joffrey erst mit Sansa anbandelt und dann Myka bedroht. Die ganze Szene eskaliert. Ich finde es beeindruckend, wie Gleeson hier von dem galanten Prinz zu dem kleinen Monster wechseln kann, dass Joffrey eigentlich ist.

Boah, und ganz ehrlich: Sansa ist mir am Anfang so auf den Keks gegangen! Mittlerweile hat sie sich (wie viele anfangs scheußliche Charaktere) zu einem sehr interessanten Protagonisten gewandelt, doch zu Beginn wollte ich sie manchmal einfach nur schütteln und ihr die Dummheit aus dem Kopf schlagen. Ihr galanter Prinz Joffrey, pah! Sie hat doch gesehen, was für ein Weichei er ist! Netterweise hält ihm das Robert Baratheon später auch vor: dass der Junge sich von Arya hat entwaffnen lassen.

Daenerys beginnt in dieser Folge zu lernen, was sie so alles mit ihrer Sexualität anstellen kann. Ich habe gehört, dass viele sie genau deswegen nicht ausstehen können, weil sie gern einmal mit Sex ihre Ziele erreichen will. Ganz ehrlich: Ich halte das für Blödsinn, ihren Charakter aufgrund seines Charakters zu kritisieren. Es wäre ein großes Plothole, wenn sie in ihrem späteren Leben nicht auf ihre eigenen Erfahrungen aufbaut, sondern etwas völlig Anderes macht. Sie hat eben gelernt, dass Sex ihr dienlich sein kann, warum dann nicht auch das anwenden, was sie gelernt hat?

Und ehrlich gesagt liegt dieser Weg auch nahe. Eine Khaleesi wird zwar als Frau des mächtigen Khal geehrt, doch sie ist und bleibt eine Frau und hat damit bei den Dothraki noch lange kein so hohes Ansehen wie ein Mann und Krieger. Der Moment, bei dem sie also am ehesten Einfluss auf den Khal nehmen kann, ist im Bett. Um ihre Lage zu verbessern, nutzt Daenerys eben genau das aus. Später wird sie erfahren, dass das auch in anderen Situationen klappt.

Ehrlich: Bewundert Daenerys lieber als starken weiblichen Charakter, der sich in einer von Männern dominierten Welt durchsetzt und es vom Straßenmädchen mit nichts in den Händen zur Königin von Meereen schafft.

Die Schlussszene fand ich klasse. Ich liebe es, wenn eine Folge GoT endet und in mir dieses „Woah …. Voll geflasht!“-Gefühl hinterlässt. Da geht zwar bei GoT noch eine Menge mehr, aber he, wir sind erst bei der zweiten Folge der ersten Staffel. Da kann Daenerys noch nicht auf Drogon reitend eine ganze Flotte niedermähen.

Jedenfalls fand ich es klasse, wie sie zwischen Lady und dem bald Summer genannten Wolf Brans hin und her geschaltet haben, und Summer leise winselt, weil er vielleicht spürt, dass seiner Schwester Unheil droht. Auch Sean Bean hat das super geschauspielert, finde ich, wie er Lady erst gekrault hat und leise zu ihr spricht, um ihr das Gefühl der Bedrohung zu nehmen, ehe er ihr die Kehle aufschneidet. Und dann öffnet Bran die Augen. Bähm. Folgenenden. So muss das sein!

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